Islam – kurz gefasst

Glaube an den einen, einzigen, unteilbaren Gott und tue Gutes aus diesem Glauben heraus!

Wollte man versuchen, den Islam in einem Satz zusammenzufassen, könnte er etwa so lauten:

Das Glaubenszeugnis – die fünf täglichen rituellen Pflichtgebete – das Fasten im Monat Ramadan – die Pflichtabgabe – die Pilgerfahrt nach Mekka – die „fünf Säulen“ der islamischen Glaubenspraxis, die die wichtigsten religiösen Pflichten zusammenfassen, werden oft zitiert. Unzulässig wäre es allerdings, den Islam nur darauf zu reduzieren. Der Islam versteht sich als eine ganzheitliche Religion, die das gesamte Leben des Menschen durchdringt und all sein Handeln bestimmt. Natürlich sind die religiösen Pflichten wichtig, sie stärken die Verbindung zu Gott, geben Kraft und Rückhalt. Seinen Glauben zu verinnerlichen, bedeutet aber weit mehr, heißt, ihn auch in allen Handlungen zu praktizieren. Gottesdienst bedeutet auch Dienst am Menschen!

Angefangen damit, dass man seinen Mitmenschen grundsätzlich freundlich und wohlwollend begegnet. Hilfe anbietet wo nötig. Miteinander teilt. Einschreitet gegen Ungerechtigkeit oder Gewalt. Die Aufzählung ließe sich lange fortsetzen. Daneben gilt es die Verbote zu achten: Das Verbot zu töten schützt das Leben; das Verbot zu stehlen schützt das Eigentum, das Verbot von Rauschmitteln aller Art schützt Gesundheit und Würde, das Verbot übler Nachrede schützt den guten Ruf des Menschen. Auch diese Liste ließe sich fortsetzen. Die oftmals kritisierte „Strenge“ mit ihren Verboten hat also durchaus ihren Sinn. Gott sandte uns Seine Rechtleitung und Mahnung nicht um uns zu drangsalieren, sondern ER will unser Zusammenleben auf eine Basis stellen, die uns ein gedeihliches Zusammenleben ermöglicht. Gleichzeitig will Er uns vor allen schädlichen Einflüssen bewahren.

Ob wir Sein Wort dann tatsächlich annehmen, überlässt Gott letztendlich unserer freien (Gewissens-) Entscheidung – Gott möchte, dass wir uns Ihm freiwillig zuwenden! Somit ist auch Religionsfreiheit selbstverständlicher Bestandteil der islamischen Lehre.

Der Koran stellt für Muslime den Abschluss der göttlichen Offenbarungen dar. Als Verbal-Offenbarung Gottes gilt der Koran als unverfälschtes Wort Gottes, übermittelt vom Propheten Muhammad. „In klarer, arabischer Sprache“, der Sprache, die das ganze Volk damals ohne weitere Übersetzung verstehen konnte. Das war wesentlich, denn Gottes Botschaft musste ja erst einmal Fuß fassen in der damaligen Gesellschaft. Darum war es wichtig, dass jeder sie verstehen und umsetzen konnte. Dazu trugen auch viele praktische Beispiele bei. Viele der Anforderungen waren für die damalige Zeit revolutionär und hätten nicht schlagartig umgesetzt werden können. Stattdessen bewirkten über fast 23 Jahre hinweg die nach und nach gesandten Verse eine Art „Erziehung“ der Gesellschaft und die schrittweise Entfaltung ihres Entwicklungspotentials. Die arabische Schriftsprache war im 7. Jahrhundert ausreichend entwickelt, so dass alle Teile zeitnah schriftlich fixiert werden konnten und der Koran in seiner Gesamtheit bis heute unverändert erhalten ist.

Aufgabe – und Herausforderung zugleich – für spätere Generationen war und ist es, diese Botschaft zu verstehen, in gelebte Praxis umzusetzen und in den heutigen Gesellschaften verantwortungsvoll zu gestalten. Glücklicherweise bietet unser Land uns sehr gute Rahmenbedingungen, um den Islam konsequent praktizieren zu können.

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