Bahá´i – kurz gefasst

Lotus Tempel
Haifa

Bahá’í nennen sich Menschen, die der Bahá’í-Religion angehören und die an Bahá’u’lláh glauben. Er hat vor über 150 Jahren die jüngste unabhängige Offenbarungsreligion gestiftet, die heute eine weltweite Anhängerschaft von sechs Millionen Menschen in 189 Ländern der Erde hat. In Deutschland leben rund sechstausend Bahá’í in über einhundert örtlichen Gemeinden als eine lebendige Gemeinschaft.

Leitmotiv der Baha`i Religion ist das Thema „Einheit“: Die Einheit Gottes, die Einheit der Religionen und die Einheit der Menschheit.

Bahá’u’lláh lehrt: die mächtigste Kraft für den Wandel des menschlichen Verhaltens, die Beziehungen und Strukturen innerhalb einer Gesellschaft ist die Religion.

Es gibt keine abschließende Offenbarung Gottes, sie schreitet in der Geschichte fort. Der Bund Gottes mit den Menschen wird stets erneuert.

In jeder Offenbarung findet sich eine zentrale Botschaft. Im Zentrum der Botschaft Bahá’u’lláhs steht die Einheit.

Unterschiede zwischen Religionen sind zeitbedingt, aber der ewige Bund Gottes mit den Menschen verbindet alle Religionen als einigendes Band. Die Herausforderung für die Menschheit besteht darin, ihre Einheit zu begreifen: Die Menschheit muss zu einem Organismus zusammenwachsen, wenn sie überleben will.

Unterschiede der Völker und Kulturen sollen als Reichtum bewahrt bleiben. Einheit bedeutet, dass wir in allen wichtigen Angelegenheiten eine gemeinsame Sicht und Handlungsweise entwickeln müssen.

Bahá’u’lláh hinterließ uns dazu folgenden Leitgedanken:

“Der ist wirklich ein Mensch, der sich heute dem Dienst am ganzen Menschengeschlecht hingibt. Das Höchste Wesen spricht: Selig und glücklich ist, wer sich erhebt, dem Wohle aller Völker und Geschlechter der Erde zu dienen. An anderer Stelle hat Er verkündet: Es rühme sich nicht, wer sein Vaterland liebt, sondern wer die ganze Welt liebt. Die Erde ist nur ein Land, und alle Menschen sind seine Bürger.”

Nach den Lehren Bahá’u’lláhs, gilt es, ausgrenzende Absolutheitsansprüche aufzugeben und den gemeinsamen Ursprung aller Religionen zu erkennen. Die Unterschiede zwischen den Religionen dürfen die Menschen nicht davon abhalten, gemeinsam zum Wohl der Gesellschaft zu arbeiten. Der religionsübergreifende Dialog soll eine Grundlage dafür schaffen, sich auf gleicher Augenhöhe zu begegnen und gemeinsam zu handeln.

Vor diesem Hintergrund unterstützt die Bahá’í-Gemeinde Deutschland den interreligiösen Dialog auf allen Ebenen.

Die Bahá`i engagieren sich für eine gerechte und friedliche Welt. Sie organisieren weltweit in ihren Nachbarschaften u.a. Andachtsversammlungen, Kinderklassen, Juniorjugend-Gruppen und Studienkreise, die allen Menschen offen stehen. Ferner ist die Gleichstellung der Geschlechter, als Voraussetzung für eine friedliche Entwicklung der Gesellschaft, wichtiges Anliegen der Bahá`i Gemeinde.